HKWDIAG-Heizkraftwerksdiagnose
Die wachsenden Ansprüche der Betreiber an die Verfügbarkeit, Anlagensicherheit und allgemein an die Wirtschaftlichkeit von Kraftwerken bedingen immer komplexer werdende Anlagen mit einem immer höheren Grad an Automatisierung. Einerseits wird der Bediener durch den Einsatz der meist rechnergestützten Automatisierungssysteme von der aktiven Prozeßleitung entlastet, andererseits enstehen dadurch oft neue Probleme an der "Mensch-Maschine-Schnittstelle". Eines der auftretenden Phänomene ist die sog. "Meldelawine":
Bei Auftreten einer Störung reagiert die Leittechnik mit einer entsprechenden Meldung. Da aber dieser erste, ursächliche Fehler im allgemeinen weitere Fehler auslöst und sich dieser Mechanismus permanent fortsetzt, entsteht innerhalb kürzester Zeit eine lawinenartig anwachsende Zahl von Störungen und zugehörigen Alarmmeldungen, die sog. Meldelawine.In der Konsequenz ergibt sich daraus eine enorme Streßbelastung für das Personal und sehr lange Reaktionszeiten bei der Suche nach dem eigentlichen Fehler. Aus diesem Grund wurde für das Heizkraftwerk der TUM das Projekt "Fehlerdiagnose und Bedienerunterstützung" initiiert. Ziel ist es, einerseits Fehler bereits während ihrer Entsehung zu detektieren und dem Personal somit die Möglichkeit zu geben präventiv einzugreifen, andererseits aber im Falle einer eingetretenen Störung möglichst schnell den ursächlichen Fehler zu ermitteln und dann eben nur diesen zu melden.