Plakon,ein Programm zur rechnergestützten Anlageneinsatzplanung
Die kurz- und mittelfristige Anlageneinsatzplanung ist ein wesentliches Mittel zur kostengünstigen Bereitstellung von Energie, d.h. von Strom und Wärme. Dabei gilt es, nicht nur die Eigenanlagen kostenoptimal einzusetzen, sondern auch alle verfügbaren Energiebezugsvarianten unter Berücksichtigung der technischen, vertraglichen und umweltrelevanten Randbedingungen auszuschöpfen. Voraussetzung hierfür ist eine detaillierte Modellierung der verschiedenen Kraftwerkstypen bis hin zu den Kraftwerkskomponenten genauso, wie die Abbildung von Verträgen.
In PLAKON, dem am Lehrstuhl für Thermische Kraftanlagen der TU München gemeinsam mit den Stadtwerken München GmbH entwickelten Programm für die Anlageneinsatzplanung, werden alle wichtigen Kraftwerkskomponenten - charakterisiert durch technische Daten und Kennfelder - durch Sammelschienen miteinander verbunden. Die Berechnungen beruhen auf Energiebilanzen um diese Sammelschienen und Netze. Das Verhalten der Einzelkomponenten wird mittels thermodynamischer Gleichungen beschrieben. Dem Benutzer ist es möglich, beliebige Kraftwerksschaltungen in PLAKON einzugeben und den abgebildeten Kraftwerkspark zu warten und zu aktualisieren.
Die anschließende Entscheidung über die Bedarfsdeckung erfolgt bewußt manuell: durch verursachergerechte Zuordnung der Verbräuche und Kosten, sowie Berechnung von Opportunitätskosten alternativer Fahrpläne wird Transparenz erzeugt, die für die Akzeptanz einer rechnergestützten Anlageneinsatzplanung durch das Betriebspersonal unabdingbar ist.
Seit etwa einem Jahr wenden die Stadtwerke München GmbH als größter kommunaler Energieversorger der Bundesrepublik PLAKON bereits an. Die SWM verfügen über ein komplexes Fernwärmesystem, verschiedene Gas-/ Ölheizkraftwerke, ein modernes Steinkohlegroßkraftwerk, Müllverbrennungsanlagen, Wasserkraftwerke und einen bedeutenden Anteil am Kernkraftwerk Isar II.
Abbildung 1: Zeithorizonte der Anlageneinsatzplanung
Abbildung 2: Randbedingungen bei der Anlageneinsatzplanung
Abbildung 3: elektrische Lastaufteilung für einen Beispielpark