Nachhaltigkeitsbetrachtungen
Herausforderung
Das Bewusstsein für Umweltprobleme hat in den letzten Jahrzehnten stetig an Bedeutung gewonnen. Gesellschaft und Politik sind zunehmend besorgt über die möglichen Auswirkungen unserer derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung und unseres Wohlstands. Dies hat zu neuen Herausforderungen für viele Wirtschaftsbereiche geführt, die versuchen, den Begriff Nachhaltigkeit in ihre Produktionssysteme aufzunehmen. In diesen Sektoren spielen die Energiewirtschaft und die Mobilität die führende Rolle bei dieser Transformation. Die Förderung erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung und neue Verkehrskonzepte zielen darauf ab, die Umweltauswirkungen zu minimieren, die üblicherweise mit konventionellen Energiequellen verbunden sind. Um Nachhaltigkeit zu erreichen, ist es jedoch notwendig, nicht nur die Betriebsphasen, sondern auch alle vor- und nachgelagerten Prozesse im Zusammenhang mit dem zu analysierenden System zu berücksichtigen. Darüber hinaus sollte jede Veränderung in Richtung Nachhaltigkeit die Umwelt schonen, ohne die positiven sozioökonomischen Vorteile der aktuellen Situation zu beeinträchtigen.
Entwicklungsmöglichkeiten
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind Werkzeuge notwendig, die eine ganzheitliche Analyse jedes Systems ermöglichen. Der Life-Cycle-Ansatz ist hier hilfreich:
- Identifizierung potenzieller Trade-offs von Umweltauswirkungen von einer Lebensphase zur anderen.
- Identifizierung potenzieller Möglichkeiten zur Verbesserung der Umweltleistung von Produkten oder Dienstleistungen, wie z.B. Hotspot beim Energieverbrauch, Rohstoffen, Emissionen usw.
- Information der Entscheidungsträger in Industrie, Politik und Verbrauchern.
Forschung am Lehrstuhl
Die Forschung an diesem Lehrstuhl umfasst die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Zur Abschätzung der ökologischen, sozialen und sozioökonomischen Auswirkungen werden zwei wesentliche Methoden verwendet.
- Lebenszyklusanalyse: Eine Bottom-up-Analyse, welche die Bewertung der Umweltauswirkungen von Dienstleistungen oder Produkten unter Berücksichtigung aller Anforderungen an Energie und Rohstoffe sowie aller Emissionen als Emissionen und Abfälle während der gesamten Lebensdauer ermöglicht. Diese Methode wird als "Cradle to Grave"-Analyse bezeichnet. Es ermöglicht nicht nur die Erfassung der potenziellen Umweltauswirkungen, sondern auch die Identifizierung der Prozesse oder Produkte, die am meisten zu diesen Auswirkungen beitragen.
- Input-Output-Analyse: ein Top-Down-Ansatz, der die sozioökonomischen Auswirkungen, die sich aus Veränderungen der Endnachfrage nach Waren und Dienstleistungen ergeben, abschätzt. Entwickelt zur Analyse der makroökonomischen Auswirkungen der Politik im Hinblick auf die Bruttoinlandsproduktion, wurde ihr Anwendungsbereich auf andere Folgen wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, aber auch auf Umweltauswirkungen und auch auf einen multiregionalen geografischen Horizont ausgedehnt. Auf diese Weise liefert die Input-Output-Analyse Informationen über die Sektoren und Regionen, die am meisten zu den Umweltauswirkungen beitragen oder die den größten Nutzen in Bezug auf Beschäftigung und Wirtschaftstätigkeit erzielen, was sich aus dem Verbrauch von Waren und Dienstleistungen in einem Land oder einer Region ableitet.
Behandelte Themen in Master- und Bachelorarbeiten, Forschungsprojekten und Seminaren
- Consumption-based CO2 emissions from households: multi-regional input-output analysis
- Environmental Impacts of Autonomous Mobility-on-Demand Systems
- Environmental assessment of a fuel cell vehicle using life cycle assessment
- Life Cycle Assessment of agricultural products within decentralized Energy-Water-Food systems in Sub-Saharan Africa
- Ökobilanz von Elektrorollern: Fallstudie für die Stadt Madanapalle in Südindien
- LCA of Future Battery Electric Vehicles in Germany and the Potential Impact of Charging time and mode
- Analysing the traffic impact of on-demand ride-sharing services on Urban Mobility
Ansprechpartner | Dr. Cristina de la Rúa |