HotVeGas
Grundlegende Untersuchungen zur Entwicklung zukünftiger Hochtemperaturvergasungs- und -gasreinigungsprozesse für IGCC-Kraftwerke mit CO2-Abtrennung und zur Herstellung synthetischer Energieträger.
Übergeordnetes Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die notwendigen Grundlagen für die Entwicklung zukünftiger, hocheffizienter Hochtemperaturvergasungsprozesse mit integrierter Heißgasreinigung und optionaler CO2-Abscheidung für IGCC-Kraftwerke und Prozesse zur Herstellung synthetischer Brennstoffe zur Verfügung zu stellen.
HotVeGas ist ein vom BMWi, im Rahmen von COORETEC (CO2 Reduktions-Technologien), und Industriepartnern finanziertes Verbundforschungsprojekt unter der Federführung des Lehrstuhls für Energiesysteme der TU München.
Die Schwerpunkte lassen sich in die folgenden Arbeitsbereiche einteilen:
- Experimentelle Untersuchung der Vergasungsreaktionen unter großtechnisch relevanten Bedingungen an Versuchsanlagen
- Experimentelle Untersuchungen des Asche- und Schlackeverhaltens
- Aufbau einer Datenbank zur Modellierung thermochemischer und thermophysikalischer Eigenschaften von Aschen und Schlacken unter streng reduzierender Atmosphäre
- Entwicklung von CFD-Modellen zur Abbildung der Strömung, Reaktionen und Wärmeübertragung von Flugstromvergasungsprozessen
- Untersuchungen zu Aschereaktionen bei höchsten Temperaturen und bei Abkühlung, sowie zur Heißgasreinigung
- Gesamtprozessbetrachtungen und Optimierung
Hintergrund
Kohlekraftwerke auf der Basis der IGCC-Technologie (Integrated Gasification Combined Cycle) bieten den Vorteil eines hohen Wirkungsgrades (> 50%) und die Möglichkeit einer effektiven CO2-Abscheidung. Im Vergleich zu den konkurrierenden Systemen zur CO2-Abscheidung weist die IGCC-Technologie mit CO2-Abtrennung deutliche Vorteile auf:
- Höchster Wirkungsgrad bzw. geringste Wirkungsgradeinbuße
- Höchste Brennstoffflexibilität
- Niedrigste Emissionen
- Nachrüstbarkeit der CO2-Abtrennung
- Betrieb auch ohne Abscheidung möglich ("No Regret"-Strategie)
Ein weiterer, wesentlicher Vorteil der IGCC-Technologie ist darin zu sehen, dass neben Strom auch synthetische Energieträger wie Wasserstoff, Methan, Methanol oder flüssige Kraftstoffe erzeugt werden können. Heute betriebene IGCC-Kraftwerke erreichen elektrische Wirkungsgrade von ca. 45%. Ausgehend vom Stand der Technik können heute IGCC-Kraftwerke ohne CO2-Abtrennung mit einem elektrischen Wirkungsgrad von ca. 50% geplant und in ca. 5 Jahren realisiert werden. Werden die klassischen Einzelkomponenten und das IGCC-Gesamtkonzept weiter optimiert, können in 12 Jahren elektrische Wirkungsgrade von 55% erreicht werden. Darüber hinaus besteht langfristig ein erhebliches Potential durch Entwicklung integrierter Vergasungs- und Heißgasreinigungsprozesse, deren Entwicklung bereits heute initiiert werden muss.
Projektpartner
- Technische Universität München
Lehrstuhl für Energiesysteme - TU Bergakademie Freiberg
Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen
www.tu-freiberg.de - Forschungszentrum Jülich
Institut für Energieforschung IEK-2
www.fz-juelich.de - GTT Technologies GmbH
www.gtt-technologies.de - RWE Power AG
www.rwe.com - Air Liquide Forschung und Entwicklung GmbH
www.airliquide.com
Weitere Informationen auch unter: