1908 | Prof. Dr.-Ing. Leo Kadrnozka, geb. 4.6.1872, gest. 19.9.1922 (von AEG-Union Wien kommend) erhält einen Lehrauftrag für Elektrische Bahnen und Elektrische Schalt- und Regulierapparate, Berufung zum ord.Professor 1909, viele Arbeiten über Elektrische Zentralen, Beleuchtungsanlagen und Leitungen. Tödlich verunglückt bei einer Besteigung des Großvenedigers im Jahre 1922. |
1923 | Prof. Dr.-Ing. Anton Schwaiger, geb. 12.1.1879, gest. 7.2.1954 (von der TH Karlsruhe kommend) erhält das Ordinariat für Elektrische Anlagen. Als neues Lehrgebiet wird die Hochspannungstechnik eingeführt (damals begann die Planung des Ausbaus der bayrischen Wasserkraftwerke, hiermit stand im Zusammenhang die Planung des Aufbaus des 110-kV-Netzes; in einer Turnhalle an der Gabelsbergerstraße entstand ein Hochspannungslaboratorium für Spannungen bis zu 500 kV). Mit zahlreichen Veröffentlichungen auf den Gebieten der elektrischen Festigkeitslehre (Schwaigerscher Ausnutzungsfaktor), der Berechnung von Hochspannungsleitungen, der Berechnung von elektromotorischen Antrieben sowie mit seinen Arbeiten über den Blitzschutz von Hochspannungsanlagen und Gebäuden hat er sich einen hervorragenden Namen im In- und Ausland gemacht. |
1946 | Prof. Dr.-Ing. Dr. sc. techn. h.c. Hans Prinz, geb. 1.12.1907, gest. 8.1.1978 (von Siemens-Schuckert Nürnberg kommend) begann nach der Berufung an das Nachkriegsprovisorium der Technischen Hochschule mit einer neuen Ausrichtung des Institutes und ab 1950 mit einer intensiven Planung eines neuen Institutes auf dem sogenannten Nordgelände. Im November 1958 fand das Richtfest des neuen Gebäudes statt. 1963 konnte das gesamte Gebäude seiner Bestimmung übergeben werden. In seiner Auslegung und Größe ist es für spätere akademische Hochspannungshallen als Grundkonzept übernommen worden. H. Prinz hat 30 Jahre das Institut für Hochspannungs- und Anlagentechnik geleitet, es entstanden in dieser Zeit neben einer Reihe von Lehr- und Fachbüchern über 100 Veröffentlichungen, die sich über die Gebiete Elektr. Antriebe, Elektr. Meßtechnik, Kraftwerkstechnik, Elektrische Netzwerke, Feldtheorie, Hochspannungstechnik, Gasentladungstechnik, sowie die Geschichte der elektrischen Experimentiertechnik und der Blitzforschung erstrecken; schon früh erkannte er die Anwendung des Computers für die elektrische Netz- und Feldberechnung. Daneben sind eine Reihe von Lehrfilmen entstanden, aber auch das Fernsehen hat immer wieder, bis zum heutigen Tag, von den Möglichkeiten der Hochspannungseinrichtungen Gebrauch gemacht. In der Zeit von 1951-53 hat sich H. Prinz intensiv dem Aufbau der Abteilung Starkstromtechnik im Deutschen Museum in München gewidmet. Für herausragende wissenschaftliche Leistungen hat ihm die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich die Würde des Ehrendoktors verliehen. |
1976 | Prof. Dr.-Ing. Wolfram Boeck, geb. 1934 (von der TH Darmstadt kommend) wird auf den Lehrstuhl für Hochspannungs- und Anlagentechnik berufen. Die Forschungsschwerpunkte gehen aus den zahlreichen Veröffentlichungen hervor: 1.) Feldberechnung und Feldoptimierung (auch dreidimensional), Blitzforschung (insbesonders der Blitzschutz von Gebäuden und Anlagen, Blitzstromverteilung in Gebäuden, EMV-Probleme), Durchschlagsmechanismen bei langen Funken, durch Blitze bedingte transiente Vorgänge, Blitzentladungen (Messungen und Ortungen); 2.) Probleme, die mit gasisolierten Schaltanlagen (GIS) zu tun haben: Prüfspannungswahl, Durchschlagmechanismen bei den verschiedenen in der Technik vorkommenden schnellen transienten Vorgängen (Berechnung unter Einbeziehung der örtlichen Feldveränderung durch den Entladungskanal und Messung), Stoßspannungskennlinien bei den in Anlagen vorkommenden Spannungsbeanspruchungen, Isolationskoordinationsprobleme, Messung und Ortung von Defekten in GIS-Anlagen (Partikel und Partikelbewegung, TE-Messung nach konventioneller und UHF-Methode, Dämpfung von TE-Mess-Signalen). |
2001 | Prof. Dr.-Ing. Josef Kindersberger, geb. 1953 (von der TU Dresden kommend) wird auf den Lehrstuhl für Hochspannungs- und Anlagentechnik berufen. |
2020 | Prof. Dr. sc. Myriam Koch wird als Professorin der Professur für Hochspannungs- und Anlagentechnik an der Technischen Universität München berufen. Im Jahr 2022 folgt Sie dem Ruf an die TU Darmstadt. |